Grenzen schaffen Sicherheit in Beziehungen und Teams


5 Gründe, warum es wichtig ist, Grenzen zu setzen

Nähe ist wichtig – aber sie braucht Struktur. Ohne Grenzen wird Verbindung zu Verschmelzung. Dann verliert sich das Ich im Wir. Oder es kommt zu Konflikten, weil niemand mehr weiß, wo das Eigene aufhört und das Andere beginnt.

Die Psychologen Moore & Florsheim (2008) untersuchten Jugendliche aus Familien mit instabilen psychologischen Grenzen. Die Ergebnisse waren eindeutig; wer keine klaren inneren Grenzen entwickeln konnte, zeigte später häufiger:

  • emotionale Abhängigkeit
  • Misstrauen
  • Schwierigkeiten, stabile Beziehungen zu gestalten

Ihre Schlussfolgerung: Klare psychologische Grenzen fördern emotionale Stabilität, Selbstwirksamkeit – und gesunde Verbundenheit.

Meine Erfahrung als Coach: Wer Nein sagt, wenn er Nein meint, lebt gesünder. Und er wirkt nach außen stärker. Das ist nicht angeboren. Es ist erlernbar, auch im Erwachsenenalter. Lassen Sie uns gemeinsam Ihre Grenzen stärken (Klick zu meinen Kontaktdaten)


Selbstschutz und Burnout-Prävention

Sie stehen unter immensem Druck? Klare Grenzen helfen, Überarbeitung zu vermeiden, mentale Gesundheit zu schützen und langfristig leistungsfähig zu bleiben. Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers.

1. Konzentration auf strategische Aufgaben
Grenzen ermöglichen Fokus auf die Arbeitsabläufe und die wichtigen, langfristig strategischen Ziele. Ohne klare Abgrenzung wird Zeit für operative Details verschwendet.

2. Förderung von Eigenverantwortung im Team: Wenn Führende oder Topmanager nicht ständig eingreifen, übernehmen die Menschen in der Ebene darunter mehr Verantwortung. Das stärkt die Organisation als Ganzes und entwickelt Talente.

3. Wahrung der Entscheidungsqualität: Permanente Erreichbarkeit und Überlastung beeinträchtigen die kognitive Leistungsfähigkeit, das ist durch Studien belegt. Grenzen helfen, richtige Entscheidungen mit der nötigen Ruhe und Klarheit zu treffen. Grenzen schaffen auch Raum für Neues.

4. Gute Beziehungen brauchen Abgrenzung: klare Grenzen sorgen für Respekt und Verständnis. Sie fördern den Fokus auf das Wichtige und die eigenen Stärken.

5. Selbstachtung und Selbstschutz stärken: Wenn die eigenen Bedürfnisse ernst genommen werden, entsteht mehr Selbstachtung und Selbstwirksamkeit.

Grenzen machen uns nicht kalt oder unnahbar. Sie schaffen auf beiden Seiten Handlungssicherheit; machen uns klar und effizient.

Oder, wie es der Psychoanalytiker Donald Winnicott formulierte:

“It is a joy to be hidden, and disaster not to be found.”


Selbstgrenzen stärken: gerne über den Körper

Ein weiterer Aspekt: Selbstwahrnehmung stärkt Selbstgrenzen.
Die Studie von Schulz, Köster & Vögele (2022) zeigt: Menschen mit besserer Körperwahrnehmung (z. B. für Atmung, Puls oder Muskelspannung) haben ein klareres Selbstbild – und können sich besser abgrenzen. Gemeint ist also auch die Wahrnehmung des Körperinneren und nicht die Selbstschau im Spiegel ( „Außenwahrnehmung „).

Für Führungskräfte bedeutet das:
Wer sich selbst gut spürt erkennt schneller, wenn die eigenen Grenzen verletzt werden. Es braucht dafür keine langen Yoga-Kurse. Bereits einfache Atem- oder Achtsamkeitsübungen – direkt im Arbeitsalltag – fördern:

  • die innere Stabilität
  • die Entscheidungsfähigkeit
  • langfristig die Gesundheit

Raus aus dem Kopf, rein ins Körper. Und hier geht es um Körperwahrnehmung, nicht um den „Fitness-Körper“. Wer in seinem Körper verankert ist, führt mit Präsenz – und ohne sich zu verlieren. Dabei ist übrigens völlig egal, ob man dick oder dünn ist! Bei der Auswahl der passenden Übungen (individuell physiologisch angepasst) wird der Vagusnerv in die Erholungsphase gebracht. Kurze Übungen mehrfach am Tag sind ideal. 3 mal 60 Sekunden, wer hat die nicht? Das wäre ein erster Schritt.


Fazit

Grenzen sind kein Rückzug. Sie sind Zusammenarbeit und Führung in ihrer klarsten Form.
Sie ermöglichen Vertrauen, gesunde Distanz und echte Verbindung – im Team, in der Organisation, und mit sich selbst.


Quellen:

  • Moore, T. M., & Florsheim, P. (2008). Interpersonal boundary disturbances in families of adolescents with and without psychiatric disorders. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 76(3), 437–447.
  • Schulz, A., Köster, P., & Vögele, C. (2022). Interoception and self–other distinction: The link between body awareness and interpersonal boundaries. Psychological Research.

Gerne unterstütze ich Sie, Ihre Grenzen deutlicher zu definieren und nach Außen zu zeigen. Kontakten Sie mich hier (klick).

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