Die Atemtherapie hat sich in den letzten Jahren als eine wertvolle Methode zur Unterstützung bei der Behandlung von Depressionen etabliert. In stressigen und emotional belastenden Zeiten neigen viele Menschen dazu, flach oder unregelmäßig zu atmen, was die Symptome von Depressionen und Angstzuständen verstärken kann. Das Erlernen einer bewussten Atemtechnik kann daher nicht nur das allgemeine Wohlbefinden fördern, sondern auch eine wichtige Rolle im Heilungsprozess spielen.
Was passiert beim Atmen und wie beeinflusst es unsere Stimmung?
Der Atem ist mehr als nur eine automatische Körperfunktion – er ist eng mit unserem Nervensystem und unserem emotionalen Zustand verbunden. Wenn wir gestresst sind, neigen wir dazu, flach und schnell zu atmen. Diese Art des Atmens kann den Körper in einen Zustand der Anspannung versetzen und die Symptome von Depressionen verstärken. Eine langsame, tiefe Atmung hingegen aktiviert den parasympathischen Teil unseres Nervensystems, der für Entspannung sorgt. Dies kann helfen, das Gefühl von Angst und Stress zu reduzieren und eine innere Ruhe herzustellen.
Atemtherapie umfasst Techniken wie die Zwerchfellatmung, die Bauchatmung oder auch bewusste Atemwahrnhemung. Diese Techniken haben nicht nur körperliche Vorteile, sondern wirken auch direkt auf unsere Psyche. Sie helfen dabei, das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist wiederherzustellen und können depressive Symptome lindern.
Wie kann Atemtherapie bei Depressionen helfen?
- Reduzierung von Stress und Angst: Tiefes Atmen kann den Cortisolspiegel (das Stresshormon) senken und das Gefühl der Überwältigung reduzieren. Studien haben gezeigt, dass Atemübungen dabei helfen können, den emotionalen Zustand zu stabilisieren und die Intensität von Ängsten und negativen Gedanken deutlich zu verringern.
- Verbesserung der Schlafqualität: Menschen mit Depressionen leiden oft unter Schlafstörungen. Tiefes, bewusstes Atmen fördert eine Entspannung, die den Schlaf verbessern kann, was wiederum die Stimmung hebt und den Heilungsprozess unterstützt.
- Stärkung des Selbstbewusstseins: Das Erlernen von Atemtechniken hilft bei der Entspannung, aber auch das Gefühl den Körper zu spüren wird gefördert. Dieskann den Teufelskreis aus negativen Gedanken und Gefühlen durchbrechen.
Fazit: Atemtherapie als wertvolle Unterstützung bei Depressionen
Das Erlernen von Atemtechniken kann eine einfache, aber äußerst wirksame Methode sein, um die Symptome von Depressionen zu lindern. Durch bewusstes Atmen können wir uns besser entspannen, unseren Geist beruhigen und das emotionale Gleichgewicht wiederfinden. In Kombination mit anderen therapeutischen Ansätzen kann Atemtherapie eine wichtige Unterstützung auf dem Weg zu mehr innerer Ruhe und Lebensfreude bieten. Gerne unterstütze ich, eine professionelle Atemtherapeutin sie auf diesem Weg. Kontakten Sie mich bitte hier (klick: hier).
Als erfahrene Atemtherapeutin kenne ich die wichtigsten und wirkungsvollsten Atemtechniken. Meine Kunden finden das sehr hilfreich. Ich habe auch Bühnen-Sänger und Psychologen als Kunden.
Wissenschaftliche Studien zur Atemtherapie
Mehrere Studien belegen die positive Wirkung von Atemübungen auf die psychische Gesundheit. Zeidan et al. (2021) zeigten, dass achtsamkeitsbasierte Atemtechniken signifikant zur Reduktion von Depressions- und Angstsymptomen beitragen. Teilnehmende berichteten von einem gesteigerten emotionalen Wohlbefinden nach regelmäßigem Üben.
Auch Kabat-Zinn (2018), Begründer des MBSR-Programms, konnte zeigen, dass achtsamkeitsbasierte Atemtechniken die Stressverarbeitung verbessern und depressive Verstimmungen lindern.
Ergänzend fand eine Metaanalyse von Djalilova et al. (2024) heraus, dass yogische Atemtechniken wie Pranayama ebenfalls positive Effekte auf Depressionssymptome haben können. Die Studienlage weist auf eine moderate Wirksamkeit hin – bei gleichzeitig sehr geringem Risiko und guter Alltagstauglichkeit.
Fazit
Atemtherapie ist ein niedrigschwelliges, nebenwirkungsfreies Mittel zur Unterstützung bei Depressionen. Sie wirkt beruhigend auf das Nervensystem, stärkt die Selbstwahrnehmung und kann helfen, emotionale Stabilität zurückzugewinnen. In Kombination mit psychotherapeutischen oder ärztlichen Maßnahmen kann sie eine wertvolle Rolle im Heilungsprozess spielen. Die regelmäßige Anwendung – ob in Einzeltherapie, Gruppen oder als Teil eines Achtsamkeitstrainings – lohnt sich sowohl präventiv als auch begleitend zur Behandlung.
Quellen:
- Zeidan, F., Johnson, S. K., Diamond, B. J., & David, Z. (2021). Mindfulness meditation and the reduction of depression, anxiety, and pain. Journal of Clinical Psychology, 77(3), 362–374. https://doi.org/10.1002/jclp.23091
- Kabat-Zinn, J. (2018). Gesund durch Meditation: Achtsamkeit, Stressbewältigung und körperliche Gesundheit (20. Aufl.). Arbor Verlag. (Original: Full Catastrophe Living)
- Strauss, C., Cavanagh, K., Oliver, A., & Pettman, D. (2014). Mindfulness-based interventions for people diagnosed with a current episode of an anxiety or depressive disorder: A meta-analysis of randomised controlled trials. PLoS ONE, 9(4), e96110. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0096110
- Djalilova, D. M., Schulz, P. S., Berger, A. M., Case, A. J., Kupzyk, K. A., & Ross, A. C. (2024). The effects of yogic breathing (Pranayama) on stress and mental health outcomes: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Journal of Integrative and Complementary Medicine, 30(1), 12–25. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40896223/