Videotelefonie: Tipps aus der Polyvagal-Theorie

Im Onlinegespräch klappt der Kontakt nicht? Sie haben den Eindruck, Ihr Gegenüber wirkt abwesend? Nutzen Sie Ihre biologische Ausrüstung, Ihre Augen und die Stimme zur Verbesserung des Online-Kontaktes.

Hier finden Sie die wichtigsten Tipps aus der Polyvagal-Theorie für eine gute Videokonferenz. Wer nicht gelernt hat, zu komunizieren, begeht unnötige Fehler, die der Außenwirkung schaden.

Für das professionelles Verhalten bei Videokonferenzen gelten zuerst ähnliche Regeln wie im persönlichen Live-Gespräch. Neben einigen technischen Finessen kommen weitere Besonderheiten hinzu. Die folgenden 15 Verhaltensregeln für Videokonferenzen sollten Sie beachten.

  1. Planen Sie Ihre Videokonferenz: Spielen Sie technische Abläufe durch.
  2. Schauen Sie, wie Ihr Hintergrund aussieht. Machen Sie es passend.
  3. Testen Sie die Software (Skype, Zoom..). Das erspart Peinlichkeiten.
  4. Lassen Sie die Kamera eingeschaltet.
  5. Einzige Ausnahme: eine instabile Leitung. Dann darf auf Telefon umgeschaltet werden.
  6. Beleuchtung: Licht, das von vorne/oben scheint. Ausprobieren.
  7. Nutzen Sie Kopfhörer. Das sieht besser aus und stört die Umgebung weniger.
  8. Kleiden Sie sich passend. Anzug/ weißte Bluse? Was tun die anderen?
  9. Begrüßen Sie Ihr Gegenüber angemessen und aufmerksam.
  10. Ein echter, gepflegter Hintergrund ist besser, als eine Bildvorlage.
  11. Den Gesprächspartner entspannen durch z. B. frische Blumen (keine Fotos).
  12. Sorgen Sie für Ruhe und schalten Sie das Handy aus.
  13. Sprechen Sie mit der passenden Lautstärke
  14. Deutliches Sprechen, klar und mit passender Lautstärke, bei modulierter Stimme, das ist das höchste Level.
  15. denn das ist aus Sicht der Neurobiologie sehr wichtig für den Vertrauensaufbau im Gespräch.
  16. Pünktlichkeit ist wichtig! Homeoffice und Kinder zu Hause? Planen Sie 3 Minuten Pufferzeit vor wichtigen Gespräche.
  17. Halten Sie Blickkontakt bei entspannten Augenmuskeln. Direkt in die Kamera schauen. Auf diese Weise simulieren Sie einen natürlichen Blick. So demonstrieren Sie, dass Sie bei der Sache sind.
  18. Räumen Sie Ihren Desktop auf, falls Sie den Bildschirm teilen werden.
  19. Viele Menschen wirken während einer Webkonferenz abgelenkt. Beantworten Sie nicht nebenbei E-Mails oder schauen gelangweilt aus dem Fenster.
  20. Erfrischen Sie sich zwischendurch mit eine Augenübung (klick: hier). Dadurch wirken Sie wacher und haben länger Konzentration.

Aktuell explodieren weltweit Depressionen und Angsterkrankungen. Vielleicht ist Ihr Gegenüber von drohender ARbeitslosigkeit oder Krankheit in der Familie erschöpft oder neigt zu einer Depression? Achten Sie auf die Mimik der Person. Bringen Sie Ihr Gegenüber mindestens 2 mal zum Lächeln. Das führt unter anderem dazu, den Vertrauensaufbau zu erleichtern.

Rein biologisch führt Stress (z. B. in der Coronazeit) dazu, dass die Sinnesorgane weniger genau funktionieren. Sie können mit Ihrem Stimmklang und Ihrem Blick das „Eis brechen“. Das Gegenüber entkrampft sich schneller, wenn Sie zu Beginn etwas Zeit für den Vertrauensaufbau geben.

Achten Sie immer darauf, den Stimmklang leicht zu modulieren. Dadurch unterstützen Sie das Gegenüber, Ihren Gedanken zu folgen. Man kann mal lauter, kann leiser, aber immer mit gut hörbarer Lautstärke zu sprechen.

Tipp 1 Atemübung (link)

Hier folgt noch eine biologische Erklärung. Warum sind die Kopfstellung und die Stimmmodulation, sowie der Blickkontakt so wichtig beim Videokontakt?

Wie üben Sie, online einen guten Kontakt herzustellen?

Dass vegetative Nervensystem von Säugetieren bewertet ständig, ob wir in Gefahr sind oder ob es sicher ist. Auch im Online-Gespräch suchen Herz, Augen und Ohren Kontakt zum Gegenüber. Der gesamte Körper checkt die Umgebung und sein Inneres, ob Gefahr ist. Natürlich geschieht das eher unbewusst. In Sachen Kundenbindung und Kommunikation mit den Zielgruppen ist oft der persönliche Kontakt und sogar das Gespräch von Angesicht zu Angesicht ein entscheidender Faktor . Hier gibt es Anregungen, wie das auch online möglich ist. DIe richtige Mischung macht es.

Coaching zur Online-Komunikation

Sie möchten Ihrer Kommunikation – auch online – die passende persönliche Note geben? Gemeinsam finden wir Ihren ganz eigenen Ausdruck. Seit Beginn der Corona-Krise ist es noch wichtiger geworden, einen authentischen Kontakt in der Videotelefonie herzustellen. Die Augen, die Körperhaltung, und besonders die Kopfhaltung sind wichtig, damit das Gegenüber sich sicher fühlt.

Online-Gespräch im verkrampften Modus? Das ist biologisch betrachtet eine schlechte Idee! Nehmen Sie sich vor Ihrem Meeting einige Minuten Zeit und üben den Panoramablick (klick: hier). Der Panoramablick findet mit ruhigen und entspannten Augen statt (klick: hier). Schauen wir aus entspannten Augen, so entspannen wir selbst und auch das Gegenüber. Beim echten Lächeln wirken die Augenmuskeln Wunder. Sie verbessert Ihre Erfolgschancen, egal, ob Sie etwas verkaufen, einen unzufriedenen Kunden betreuen oder einen Online-Vortrag halten.

Foto Lachender Mann Foto von Andrea Piacquadio von Pexels

Achten Sie darauf, dass Ihre Augen beim Lächeln dabei sind (wie im Beispielfoto). Das löst beim Gegenüber ein angenehmes Sicherheitsgefühl aus. Sie kommen besser in den Kontakt. Beim echten Lächeln/Lachen, dem sogenannten Duchenne-Lächeln sind viele Muskeln rund ums Auge beteiligt. Beim vorgetäuschten Lächeln bleiben die Auge starr. Das Gegenüber fühlt sich verunsichert.

Ist Ihr Gesichtsausdruck durch Dauerstress abgeflacht? Das Nervensystem Ihres Gesprächspartners wird dies Signal so interpretieren, dass Sie nicht interessiert sind. Es kommt keine Stimmung auf oder zum frühzeitigen Abbruch des Gesprächs.

Ausweg: Senden Sie eindeutige Signale mit ihrem Gesicht. Die Augen lächeln mit. Der Gesichtsausdruck und der Kontakt mit den Augen ist genau so wichtig wie das, was sie sagen. Gönnen Sie sich vor dem Gespräch eine Lockerungs-Massage der Gesichtsmuskeln.

Online-Gespräch im Shutdown-Modus?

Sie sind extrem müde, unkonzentriert? Wie senden Sie die richtigen Botschaften an Ihre Kunden? Ihre Kollegen haben Ihnen gesagt, dass sie häufig beim Onlinemeeting abwesend wirken? Leider nehmen dann auch Ihre Kunden das unbewußt wahr. Aber es gibt aus der Polyvagal Theorie einfache Tricks dagegen. Das wirkt auf das Nervensystems Ihres Gegenüber so, als wären Sie nicht da. Gegen Sie sich etwas Energie, wenn das Gespräch wichtig ist.

Wenn Sie erschöpft sind, sollten im beruflichen Setting besser telefonieren. Ein müdes Gesicht verunsichert das Gegenüber. Das wirkt energielos und nichtssagend, so als ob Sie gar nicht da sitzen.

Tipps aus der Polyvagal-Theorie

1. Vorher etwas Warmes trinken.

2. Sanfte Bewegungen geben Energie.

3. Vorher klassische Musik hören.

4. Bodenkontakt: im Stehen durchführen.

Läuft Ihre Kommunikation primär online? Stellen Sie in den Hintergrund Blumen, ein schönes Bild. Lenken Sie von Ihrem müden Gesicht ab.

Hinweis:

Hinweis: Wie merken Sie, ob Sie wieder in Ihrem Fenster der Toleranz sind?

Sie haben ein besseres Körpergefühl, atmen tiefer, richten den Körper besser auf, sprechen mit angepasster Lautstärke und haben bessere Konzentration. Es muss nicht diese Art von positivem Gefühl sein, welches super Laune macht. Es reicht, sich etwas frischer zu fühlen.

Da gibt es noch einige Übung aus der sensomotorischen Psychotherapie:

Legen Sie die Hand auf die Brust. Brummen und summen Sie vor dem Onlinegespräch einige Minuten vor sich hin. Diese Übung wird in der Traumatherapie praktiziert. In meinen Coachings zeigt sich immer die Wirkung dieser einfachen Übung. Durch die verlangsamte Ausatmung wird Ihr Vagusnerv schnell und sehr sicher beruhigt.

Gerne übe ich die Video-Telefonie mit Ihnen durch und zeige Ihnen live, wie Sie Ihre Biologie besser einsetzen. Sie werden abends weniger müde sein!