Wut umwandeln

Sie wollen ein wichtiges Gespräch führen und sind aufgebracht oder wütend? Transformieren Sie Ihre Wut in 5 Schritten, damit Ihr Gespräch gut verläuft.

Wut ist ein biologischer Zustand, der zum Überlebenskampf wichtig ist. Zugleich stört Wut aber ein gutes Gespräch. Das Ziel dieser Übung ist: fokussiert auf die Inhalte des Gespräch zu bleiben.

Wut ist ein biologischer Zustand bei dem Adrenalin ausgeschüttet wird

Wut stellt den Körper auf Kampf und Flucht ein. Das logisch denkende Hirn (Vorderhirn) arbeitet weniger, damit alle Energie für Kampf und Flucht bleibt. Wir werden unruhig und sehen das Gegenüber als Angreifer, was für ein Gespräch schlecht ist. Treten Sie etwas zurück oder zur Seite, wenn Sie Wut im Gespräch spüren. Das gibt mehr Raum für das Gespräch.

Übung: Distanz zur Wut

1.Fragen Sie die Wut, was sie FÜR Sie tut

2. Körpersprache der Wut

Spielen Sie „Theater“. Denken Sie an einen wütenden Mensch. Welche Bewegungen machen die Schultern, die Arme, Ihr Gesicht dabei? Schauen Sie auch wütend in den Spiegel.

3. Atmung der Wut

Wie atmet ein wütender Mensch? Schnell, langsam, tief oder eher leicht? Wo spüren Sie Ihren Atem, wenn Sie so richtig wütend sind? Lösen Sie das wieder auf, indem Sie ruhig ausatmen!

4. Machen Sie sich Notizen

Welche Gedanken hatten Sie Ihrer Wut gegenüber? Bitten Sie die Wut in dem Gespräch etwas zur Seite zu treten.

5. Machen Sie sich dann Notizen welche Punkte Ihnen im Gespräch wichtig sind. Atmen Sie direkt vor dem Gespräch 4 mal lang aus. Oder machen Sie diese wirksame Atemübung.

FAZIT: Schaffen Sie Platz zwischen sich und der Wut, egal ob sie von Ihnen selbst oder dem Gegenüber kommt. Einen wütenden Gesprächspartner sollte sie nicht berühren. Sind Sie selbst wütend, dann treten Sie immer etwas zurück oder zur Seite.

Der Gründer des Inner Family System (IFS), Richard Schwartz, beschreibt Folgendes: die innere Anteile eines Menschen können gegeneinander arbeiten oder als Team. Alle inneren Anteile versuchen ein Problem zu lösen um uns zu schützen. Bei Wut erkennt man aber deren positiven Ziele nicht.

Welche Arten von inneren Anteilen gibt es im Internal Family Model (IFS)

MANAGER ANTEILE

Sie sorgen dafür, dass der Alltag gut läuft. Manager haben nur ein Motto: “Es soll uns nichts schlechtes passieren!” Sie haben ein begrenztes Verhaltensmuster: ein fleißige Anteil kann nur fleißig sein. Damit wiederholen diese Anteile eine Verhaltensweise, die in der Kernfamilie entstanden ist. Manager sind gut organisierte Teile. Planer, Organisatoren, Analytiker, Kontrolleure, Streber, auch Aufpasser sind Manager-Anteile. Manager gehen zielorientiert vor, sie organisieren unseren Alltag.

VERSTECKTE ANTEILE

Sie haben schlechte Erfahrungen gemacht? Sie tragen eine Last? Diese Anteile verstecken sich in tieferen Schichten, damit die Seele eine oberflächliche Ruhe hat. Das nennt man Verdrängung. Man funktioniert im Alltag. Aber in der Tiefe gärt es.

Wie erkennen Sie versteckte Teile?

  • als Gedanken: “ich bin wertlos, nicht liebenswert, ich bin schuld, unsichtbar.
  • als Gefühle: Trauer, Wut und Verzweiflung oder komische Körperempfindungen.
  • als Körpersensation: Rückenschmerzen und andere Arten von Druck: Atemnot, das Gefühl von Schwere im Körper.

FEUERLÖSCHER ANTEILE

Die Gruppe der „Feuerlöscher“ besteht (im Internal Family Systems Model) aus Persönlichkeits-Anteilen, die schnell aktiv werden. Sie schützen getriggerte, aber unbewußte Teile (z. B. Angst oder ein Gefühl von Wertlosigkeit). Die „Feuerbekämpfer“ reagieren mit starker Gegenwehr, wenn wir getriggert sind. Impulsives Verhalten, wilde Phantasien oder Dissoziationen gehören zu den Feuerbekämpfern.

Diese Gegenwehr kann sich gegen andere richten (Wut, Kampflust), oder gegen das eigene Selbst, etwa in Form von selbstschädigendem Verhalten (Essattacken, Ritzen, übertriebener Arbeitseifer oder Süchte). „Feuerlöscher-Anteile“ wollen dadurch die getriggerten Emotionen schützen.

Starke Wut funktioniert oft als „Feuerlöscher“. Sie unterdrückt unangenehme Gefühle und kann eine „betäubende“ Wirkung haben.

Praktischer Tipp: Magnesium, das Beruhigungsmineral

Wer schnell wütend oder aufgeregt ist verbraucht viele Nährstoffe. Angespannte Muskeln verbrauchen Magnesium. Ernähren Sie sich magnesiumreich (Algen, Bohnen, Sesam)? Wenn Sie Nahrungsmittel substituieren, denken Sie zuerst an Magnesium oder die B-Vitamine. Magnesium ist ein beruhigender Mineralstoff, der das Nervensystem stärkt.

Foto vom Smiley: von Here and no, unfortunately ends my journey on Pixabay