Wut umwandeln

Sie wollen ein wichtiges Gespräch führen und sind aufgebracht oder wütend? Transformieren Sie vorher Ihre Wut, damit Ihr Gespräch gut verläuft.

Wut ist ein biologischer Zustand, der im Überlebenskampf wichtig ist. Zugleich stört Wut aber ein gutes Gespräch. Das Ziel dieser Übung ist: fokussiert auf die Inhalte des Gespräch zu bleiben.

Wut ist ein biologischer Zustand bei dem Adrenalin ausgeschüttet wird

Wut stellt den Körper auf Kampf und Flucht ein, das logisch denkende Hirn (Vorderhirn) arbeitet dann weniger gut. Der Körper wird auf Kampf und Flucht ausgerichtet. Aber manchmal ist man wütend und weiß nicht warum. Kennen Sie dies Gefühl? Eine Unruhe ergreift den Körper, die Atmung wird flach, das Gegenüber wird als Angreifer empfunden. Das ist für ein Gespräch schlecht.

Sie haben ein wichtiges Gespräch vor sich? Treten Sie etwas neben Ihre Wut. Geben Sie mehr Raum für das Gespräch und die Gedanken Ihres Gegenüber. Sie können sich nicht beruhigen? Dann macht es vielleicht Sinn, zu ergründen, was Ihre Wut für Sie tut.

Übung: Distanz zur Wut finden2. Körpersprache der Wut

Im Alltag ist es oft von entscheidender Bedeutung einen klaren Kopf zu behalten. Wenn aber Wut in Ihrem Körper sitzt, wie könnten Sie da klar denken und sprechen? Im Gegenteil, wütende Menschen bekommen etwas drohendes, die Stimme wird schärfer und lauter, der Körper richtet sich mehr auf. Wer will mit so einem Menschen sprechen?

3. Atmung der Wut

Wie atmet ein wütender Mensch? Schnell, langsam, tief oder eher leicht? Spielen Sie das einmal schauspielerisch vor dem Spiegel durch. Beobachten Sie einmal Ihren Atem, wenn Sie wütend sind. Oder stellen Sie sich vor den Spiegel und denken an etwas, das sie so richtig wütend macht.

4. Machen Sie sich Notizen

Machen Sie sich dann Notizen, welche Punkte Ihnen im Gespräch wichtig sind. Atmen Sie direkt vor Ihrem Gespräch einige Male lang aus. Oder machen Sie diese wirksame Atemübung.

FAZIT: Schaffen Sie Platz zwischen sich und der Wut, egal ob sie von Ihnen selbst oder dem Gegenüber kommt. Einen wütenden Gesprächspartner sollten Sie nicht berühren. Sind Sie selbst wütend, dann treten Sie immer etwas zurück oder seitlich neben den Gesprächspartner.

Wie gehen wir bei einem Inner Family System-Coaching mit Wut um?

Der Gründer des Inner Family System (IFS), Richard Schwartz, beschreibt Folgendes: die innere Anteile eines Menschen können gegeneinander arbeiten oder als Team. Unsere inneren Anteile versuchen ein Problem zu lösen, sie versuchen uns zu schützen. Bei Wut erkennt man aber deren positiven Ziele nicht.

Welche Arten von inneren Anteilen gibt es im Internal Family Model (IFS)?

MANAGER ANTEILE

Manager sorgen dafür, dass der Alltag gut läuft. Manager haben nur ein Motto: “Es soll uns nichts schlechtes passieren!” Sie haben ein begrenztes Verhaltensmuster: ein fleißige Anteil kann nur fleißig sein. Damit wiederholen diese Anteile eine Verhaltensweise, die in der Kernfamilie entstanden ist. Manager sind Planer, Organisatoren, Analytiker, Kontrolleure, Streber, auch Aufpasser sind Manager-Anteile. Manager gehen zielorientiert vor, sie sorgen dafür, dass wir morgens aufstehen und organisieren unseren Alltag.

VERSTECKTE ANTEILE

Sie haben schlechte Erfahrungen gemacht? Sie tragen eine Last? Diese Anteile verstecken sich in tieferen Schichten, damit die Seele eine oberflächliche Ruhe hat. Das nennt man Verdrängung. Man funktioniert im Alltag. Aber in der Tiefe gärt es.

Wie erkennen Sie versteckte Teile?

  • als Gedanken: “ich bin wertlos, nicht liebenswert, ich bin schuld, unsichtbar.
  • als Gefühle: Trauer, Wut und Verzweiflung oder komische Körperempfindungen.
  • als Körpersensation: Rückenschmerzen und andere Arten von Druck: Atemnot, das Gefühl von Schwere im Körper.

FEUERLÖSCHER ANTEILE

Die Gruppe der „Feuerlöscher“ besteht (im Internal Family Systems Model) aus Persönlichkeits-Anteilen, die schnell aktiv werden. Sie schützen getriggerte, unbewußte Teile (z. B. Angst oder ein Gefühl von Wertlosigkeit). Die „Feuerbekämpfer“ reagieren mit starker Gegenwehr, wenn wir getriggert sind. Impulsives Verhalten, wilde Phantasien oder Dissoziationen gehören zu den Feuerbekämpfern.

Wut ist ein Feuerlöscher-Anteil, der sich gegen andere oder gegen das eigene Selbst richtet, etwa in Form von selbstschädigendem Verhalten (Essattacken, Ritzen, übertriebener Arbeitseifer oder Süchte). „Feuerlöscher-Anteile“ wollen uns schützen, damit wir tiefere Ängste nicht spüren.

Starke Wut funktioniert oft als „Feuerlöscher“. Sie unterdrückt unangenehme Gefühle und kann eine „betäubende“ Wirkung haben.

Praktischer Tipp: Magnesium, das Beruhigungsmineral

Wer schnell wütend oder aufgeregt ist verbraucht viele Nährstoffe. Angespannte Muskeln verbrauchen Magnesium. Ernähren Sie sich magnesiumreich (Algen, Bohnen, Sesam)? Wenn Sie Nahrungsmittel substituieren, denken Sie zuerst an Magnesium oder die B-Vitamine. Magnesium ist ein beruhigender Mineralstoff, der das Nervensystem stärkt.

Foto vom Smiley: von Here and no, unfortunately ends my journey on Pixabay