Sie leiden unter Depressionen? Diese Übung verbessert Ihre Stimmung: schreiben Sie ein Positiv-Tagebuch. Abends schreiben Sie alles nieder, was ein minimaler Lichtblick war. Das dauert 2-3 Minuten.
Die Übung: legen Sie sich ein neues Schreibheft zu. Überlegen Sie JEDEN Abend, was Sie an diesem Tag für angenehme Erlebnisse hatten. Jeder kleinste Moment, der gut war wird nun aufgeschrieben. Was war heute gut?
…den Sonnenaufgang gesehen, … schönes Gespräch geführt, …meine Mittagspause, …ruhigen Spaziergang gemacht, …unter einem Baum gesessen, …leckeren Kuchen gebacken,…. Kuchen gegessen … Was fällt Ihnen ein?

Hintergrund:
Unser Hirn ist so verdrahtet, dass wir mehr auf das Negative achten. Das hat uns in der Urzeit vor Fress-Feinden beschützt und am Leben gehalten. Wenn der Urmensch hohe oder tiefe Geräusche hörte musste fliehen, kämpfen oder „erstarren“.
Das Gehirn arbeitet noch heute so, dass es eher Gefahr wahrnimmt, als das Schöne. Auch Depressionen, Überarbeitung, Dauerstress, Schicksalsschläge oder die Corona-Pandemie verschieben den Fokus auf das Negative. Unser Nervensystem ist dauerhaft angespannt. Ihr Positiv-Tagebuch hilft effektiv.

Bei einer Depression gehen die Gedanken weg von dem, was uns guttut. Wir denken nur noch an Dinge, die anstrengend sind, z. B. die Arbeit, die wir nicht schaffen. Hier (klick) können Sie einen kleinen Depressionstest machen. Bei Hinweisen auf eine Depression suchen Sie bitte Ihren Arzt auf. Sie sollten aber in jedem Fall das Positiv-Tagebuch beginnen. Das wird Ihnen helfen.
Besonders in der Corona-Pandemie stieg die Anzahl von Menschen mit Angstgefühlen und Depressionen rasch an (hier sind die Zahlen: klick). Positiv-Tagebücher sind sehr hilfreich und kostenlos!!
Das Positiv-Tagebuch geht auf den italienischen Psychiater Giovanni Fava zurück. Denn es reicht nicht, von schönen Dingen umgeben zu sein; man muss sie auch sehen. Die Idee eines Wohlfühltagebuchs kam ihm bei der Arbeit mit depressiven Patienten. Er bemerkte, dass es hilfreich war, wenn sie täglich niederschrieben, was Ihnen Gutes widerfahren war.
Er erfand eine einfache, kostenlose Therapie: das Glückstagebuch. Das Glückstagebuch war besonders wirkungsvoll, um seine Patienten vor einem Rückfall in eine neue Depression zu bewahren. Hier eines seiner Bücher zum Thema (klick).

Schreiben Sie wenigstens 3 gute Dinge auf.
Durch das Schreiben richten Sie Ihre Konzentration wie mit einer Lupe auf das Gute. Was schwarz auf weiß aufgeschrieben ist, kann Ihr Kopf nicht weg diskutieren.
Die Schützlinge des italienischen Arztes kamen zuerst mit leeren Tage-Büchern!!
So könnte es Ihnen auch ergehen: Sie finden nichts Positives zum Aufschreiben, aufgrund Ihrer Depression! Wenn dem so ist, holen Sie sich Hilfe, z. B. bei einem Freund oder dem Partner. Gerne unterstütze ich Sie. Hier (klick) vereinbaren Sie Ihren Online-Termin. Dem italienischen Psychiater folgten viele andere Studien zu diesem Thema. Joyce E. Bono von der Warrington Universität in Florida zum Beispiel konnten nachweisen, dass Studien-Teilnehmer, die jeden Abend nur drei Erfolge/positive Geschehnisse schriftlich festgehalten hatten, nach kurzer Zeit messbar glücklicher und zufriedener mit sich und der eigenen Arbeit waren.
Die Verfasser eines Erfolgstagebuchs
- waren kreativer
- litten weniger unter Schlafstörungen
- hatten seltener Kopfschmerzen
- gaben an, sich gesünder zu fühlen
Positive Tagebücher steigern Ihr Selbstbewusstsein
Steigender Druck senkt das Selbstbewusstsein. Durch das Schreiben – und zwar am Besten mit einem Stift auf Papier und nicht am Computer – finden Sie wieder die positiven Momente, die Ihr Körper und das Gehirn brauchen. Somit werden Wohlfühl-Botenstoffe (z. B. Dopamin, Serotonin) vermehrt gebildet. Sie merken wieder, welche Kraft in ihnen steckt, was sie schon in Ihrem Leben erreicht haben. Das ist ein Gegengewicht gegen Selbstzweifel. Mit Ihrem Erfolgstagebuch richten Sie bewusst den Blick auf das Gute, können eine positivere Grundeinstellung entwickeln.
Positiv-Tagebücher helfen Depressions-Rückschläge besser zu verarbeiten
Wer fokussiert betrachtet, was gut läuft, verarbeitet negativen Erfahrungen besser. Nach einigen Wochen erkennen Sie in Ihren Niederschriften, wie Sie Rückschläge überwinden konnten. Ich habe bereits viele Klienten angeregt, Positiv-Tagebücher zu schreiben und bin immer wieder verblüfft, was da an neuen Energien kommt. Besonders jetzt in der Corona-Krise!
Positiv-Tagebücher helfen, besser auf die eigenen Ziele hin zu arbeiten
Bei langfristigen beruflichen Zielen verschwindet die Motivation schnell, wenn s schwer wird. Durch ein Erfolgs-Tagebuch beginnen wir auch die kleinen Schritte wertzuschätzen.
Durch das Bemerken unserer Mini-Erfolge beginnt das Gehirn wieder mehr Dopamin auszuschütten. Dopamin wiederum brauchen Sie, um sich wohl zu fühlen und weiter auf Ihre Ziele zu zu gehen.
Weitere Tipps gegen depressive Stimmung:
-Suchen Sie nach positiven Menschen
-Bauen Sie Nachbarschaftskontakte auf
-Fragen Sie andere nach Unterstützung
-Achten Sie auf eine aufrechte Körperhaltung
-Entspannen Sie die Augen (ließ hier warum: klick)
Was haben Sie hier im Artikel vermisst? Was hilft Ihnen gegen niedergedrückte Stimmung?
Foto Lupe : von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Gebeugter Mann: Bild von Justin Martin auf Pixabay