Sie lernen hier eine Atem-Übung, die zugleich die Muskeln und Gedanken entspannt.
1. Übungsablauf
Legen Sie eine Hand auf Ihren Bauch. Geben Sie den Organen etwas Zeit, sich zu lockern. Streichen Sie ein paar mal auf dem Bauch hin und her. Nehmen Sie dann einige Atemzüge, ohne sich dabei anzustrengen. Spüren Sie, wie Ihre Atmung beginnt zu fließen. Dann atmen Sie 7 mal natürlich ein und aus. Der Atem sollte nicht vertieft werden! Oder Sie atmen eine kleine Mokkatasse mehr ein.
2. Was mit den Gedanken machen?
Gedanken sind immer vorhanden. Wichtig ist, nicht mit den eigenen Gedanken zu diskutieren oder sich davon dominieren zu lassen. Wir lassen die Gedanken bei der Übung vorbeiziehen. Die Konzentration sollte wieder zum Atemfluss gehen. Ziel ist „auf dem Atemstrom zu reiten“.
Wie wirkt die Übung?
Im Oberbauch liegen viele Nervenenden des Vagus-Nerves. Der Vagus-Nerv ist der „Entspannungs-Nerv“. Er meldet unserem Gehirn: „Alles ist soweit in Ordnung. Du darfst jetzt entspannen“.
Dem Vagus-Nerv gelingt mit dieser Übung ein „Neu-start, z. B. nach einem stressigen Erlebnis. Das aktiviert unzählige Entspannungsreaktionen. Üben Sie dies regelmäßig. Das hilft gut gegen aufkommenden und gegen bereits durchlebten Stress.
Anwendungsbeispiel: Sie hatten ein aufregendes Gespräch? Setzen Sie sofort diese Übung ein.
Transfer: Sie haben diese Übung einige Tage praktiziert? Jetzt können Sie die Atemtechnik mit Gewinn einsetzen: gegen Stress, beim Sport oder beim Qigong/Yoga. Regulieren Sie damit Ihr Nervensystem.