Ort: Ein Café. Zwei Freunde, Max und Jonas, sitzen zusammen und reden.
Max: Hey Jonas, ich hab neulich einen Artikel gelesen, der meinte, dass Männer anders mit Depressionen umgehen als Frauen.
Jonas: Was stand denn da so?
Max: Also, der Artikel sagt, dass eine Depression eine komplexe Krankheit ist, die sich nicht nur in Niedergeschlagenheit zeigt. So können Männer auch zu Ungeduld, Aggression und übermäßiger Arbeit neigen, wenn sie depressiv sind.
Jonas: Aber warum sollte jemand Aggression zeigen, wenn er sich schlecht fühlt?
Max: Es scheint, als ob viele Männer nicht lernen, ihre Gefühle zu zeigen. Statt sich ihren Sorgen zu stellen, reagieren sie eben mit Wut oder übermäßiger Unruhe.
Jonas: So nach dem Motto „Männer weinen nicht“?
Max: Ja. Eine Studie aus den USA hat zum Beispiel gezeigt, dass Männer, die Depressionen erleben, oft mit erhöhter Reizbarkeit und Aggression reagieren. Das kann auch zu Problemen in Beziehungen führen. Es ist auch so, dass ein stressiges Leben eine Depression erzeugen kann! Es ist also wichtig, Freunde zu treffen und sich gemeinsam zu erholen.

Jonas: Und das soll erklären, warum es Männer gibt, die sagen: „Mir geht’s gut, ich muss einfach mehr arbeiten.“ Sie lenken sich ab?
Max: Genau! Und in einigen Fällen kann das auch gefährlich werden. Es gibt Forschungen, die belegen, dass Männer, die sich in ihre Arbeit stürzen oder versuchen, ständig „stark“ zu bleiben, ein höheres Risiko haben, ernsthafte psychische Probleme zu entwickeln. Also sie verstärken dadurch ihre Depression.
Jonas: Das klingt hart. Also, diese Männer fühlen sich dann innerlich leer und krank, aber sie denken, dass sie sich durch Arbeit oder Aggression wieder „aufrichten“ können?
Max: Genau. Und die Forschung spricht da von einem „maskulinen Coping-Mechanismus“, bei dem Männer ihre Emotionen entweder durch Arbeit oder eben durch Wut und Aggression kanalisieren. Aber die wahre Ursache bleibt dabei oft unentdeckt.
Jonas: Aber warum suchen sie nicht Hilfe? Warum gehen sie nicht zu einem Arzt?
Max: Ein wichtiger Faktor ist, dass es in vielen Kulturen immer noch eine Art „Scham“ gibt, wenn Männer Hilfe suchen. Es wird als Schwäche angesehen, zuzugeben, dass man nicht mehr weiter weiß. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass Männer seltener als Frauen eine Therapie beginnen.
Jonas: Das ist doch traurig. Aber gibt es denn auch positive Beispiele, dass Männer lernen, mit ihren Gefühlen besser umzugehen?
Max: Ja, es gibt Hoffnung! In den letzten Jahren gibt es mehr Initiativen, die das Stigma von psychischen Erkrankungen bei Männern abbauen. Es Männergruppen, die speziell für psychische Gesundheit da sind. Diese Gruppen versuchen, das Bild des „starken Mannes“ zu hinterfragen und den Raum zu schaffen, dass es okay ist, nicht immer stark zu sein. Auch Forschung zeigt, dass Männer durch Gruppentherapien oder Männergesundheitskampagnen dazu ermutigt werden können, über ihre Gefühle zu sprechen.
Jonas: Also, es braucht mehr Aufklärung? Und es braucht Räume, damit Männer zeigen können, dass sie schwach sein können, ohne dass es ihren „Wert“ als Mann mindert?
Max: Genau. Und wir sind ja selbst Männer. Wir selbst können dafür sorgen, dass das bekannter wird. So können wir vielleicht auch die vielen negativen Auswirkungen von unbehandelter Depression bei Männern verringern.
Jonas: Also mehr über diese Themen reden.
Max: Auf jeden Fall. Es ist wichtig, dass wir Männer verstehen, dass Depression keine Schwäche ist, sondern eine Krankheit, die behandelt werden kann.
Jonas: Wir sollten uns gegenseitig unterstützen, auch in schwierigen Zeiten.
Dieser Dialog basiert auf Erkenntnissen aus der psychologischen Forschung über Männer und Depressionen. Studien, die auf diese Thematik eingehen, betonen, dass Männer häufig Schwierigkeiten haben, ihre Emotionen zu zeigen und oft andere Bewältigungsstrategien wie Aggression oder übermäßige Arbeit anwenden. Das Konzept der „maskulinen Depression“ und die Auswirkungen von traditionellen Geschlechterrollen auf die psychische Gesundheit von Männern werden in der modernen psychologischen Forschung zunehmend dokumentiert.
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Literatur:
Vom Dauerstress zur Depression; Wie Männer mit psychischen Belastungen umgehen und sie besser bewältigen können, Professor Anne Maria Möller-Leimkühler (empfohlen von der Stiftung Männergesundheit)