Männer & Mentale Gesundheit

Männer leiden immer mehr unter negativen Männerbildern  («Male-Bashing»). In einer Welt, die von dem Ideal des „starken, unverwundbaren“ Mannes geprägt ist, wird die Bedeutung emotionaler Intelligenz und mentaler Gesundheit immer wichtiger. Besonders Männer unter 40 suchen neue Wege, ihre psychischen Belastungen umzuwandeln. „Ich bin ja körperlich fit“ reicht nicht, um mit Stress und Ängsten klar zu kommen. Die gute Nachricht: Es ist jederzeit möglich, die eigene mentale Gesundheit zu fördern.

In diesem Artikel erfahren Sie, warum die Pflege der mentalen Gesundheit für Männer von so großer Bedeutung sind. Denn Männer sind Meister darin, ihre Gefühle zu verbergen und sich hart zu geben. Sie machen ihre Probleme mit sich alleine aus, anstatt darüber zu sprechen. Die männlichen Strategien, Gefühle abzuwehren, sind vielfältig: Aushalten, Durchhalten und Härte. Warum ist also Mentale Gesundheit für Männer so wichtig? Lesen Sie weiter. Selbstreflexion, Yoga; Qigong und Bewusstes Atmen sind mögliche Strategien für die Entwicklung echter (innerer) Stärke. Es gibt zunehmend Männer, die in diese Richtung gehen.

Pausen sind wichtig,

Emotionale Intelligenz (EQ) bezeichnet die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu erkennen, zu verstehen und zu regulieren; sowie die Emotionen und Werte anderer Menschen zu verstehen und situationsgerecht damit umzugehen. Diese Fähigkeit ist entscheidend, um gesunde, respektvolle Beziehungen zu führen und eigene Herausforderungen emotional zu meistern. Emotionale Intelligenz schützt – auch – gegen die Entwicklung von Depressionen und Angststörungen.

Was ist emotionale Intelligenz?

Für viele Männer stellt sich die Entwicklung von Kommunikation und emotionaler Intelligenz als Herausforderung dar. Gesellschaftliche Normen und die Darstellung einseitiger „Männerbilder“ in den Medien drängen Männer oft dazu, starke, gefühllose Rollenbilder zu verkörpern. Diese Bilder lassen Scham entstehen. Denn sein wir ehrlich: man ist nie so gut, stark, schön, perfekt wie die anderen; (Frauen geht es übriges genau so).

Heute sind solche Rollen für viele moderne Männer nicht mehr passend. Solche aufgesetzten Rollenbilder können zu innerer Unruhe und psychischen Belastungen führen. Langfristig könnend daraus Depressionen entstehen, die als solche oft nicht erkannt werden. Denn welcher Mann geht schon zum Arzt und sagt: „Ich habe eine Depression.“ Stattdessen sagt man: „Ich habe Kopfschmerzen.“

Männer leiden im Stillen. Bei hohem Stressaufkommen verdrängen Sie Ihre Gefühle noch mehr. Daher kommen die betroffenen Männer oft nicht auf die Idee, dass sie nach längerem Stress ein Burnout oder eine Depressionen haben könnten. Auch vom Hausarzt werden körperlichen Beschwerden, wie anhaltende Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Schlafstörungen nicht immer mit einer Erschöpfung oder Depression assoziiert. Depressionen zeigen sich bei Männern eher durch ein höheres Aggressionspotenzial, mit aufbrausendem Verhalten, erhöhter Reizbarkeit, Unzufriedenheit und/oder Wutanfällen. Und wer geht schon wütend zum Arzt? Das zeigt sich eher im Job oder Privaten.

Warum emotionale Intelligenz für Männer wichtig ist

Emotionale Intelligenz hat zahlreiche positive Auswirkungen auf das Leben:

  • Verbesserte Beziehungen: Männer mit emotionaler Intelligenz können ihre Gefühle klarer kommunizieren.
  • Stressbewältigung: Wer seine Emotionen versteht, kann besser mit belastenden Situationen umgehen.
  • Bessere Entscheidungsfindung: Emotionale Intelligenz hilft, passende Entscheidungen zu treffen.
  • Förderung des Wohlbefindens: Männer, die ihre eigenen Emotionen besser kennen, sind gesünder.

In Gemeinschaft fällt vieles leichter, auch Gespräche über Angst und Unsicherheit.

Die Verbindung zwischen emotionaler Intelligenz und mentaler Gesundheit

Psychische Gesundheit hängt oft davon ab, wie gut jemand in der Lage ist, seine Gefühle und mit seinen Werten und Zielen zu vereinbaren. Männer, die ihre Gefühle unterdrücken, erleben häufig innere Anspannung. Diese äußert sich dann in körperlichen Symptomen wie Schlafstörungen, Verspannungen oder Kopfschmerzen. Das Sprechen über sich selbst, sowie bewusstes Atmen hilft nicht nur dabei, Spannungen abzubauen, sondern fördert auch die Verbesserung der mentalen Gesundheit.

Wie emotionale Intelligenz entwickelt werden kann

  1. Selbstreflexion: Der erste Schritt zur Entwicklung emotionaler Intelligenz ist also Selbstreflexion. Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, um Ihre Gefühle zu hinterfragen? Besonders wichtig ist ein Fokus auf: „Was tut mir gut“? Sein Sie liebevoll und nicht zu streng mit sich selbst. Sie könnten sich Abends einige Minuten Zeit nehmen und ein Glückstagebuch schreiben (klick: hier zum Link).
  2. Achtsamkeit und Meditation: Achtsamkeitstraining, wie Atemübungen, schärft das Bewusstsein. Sie helfen, im Moment zu bleiben und sich bewusst zu steuern. Bei niedergedrückter Stimmung helfen Momente der Achtsamkeit morgens gut. Fenster auf!
  3. Qigong und Atemtherapie: Qigong und Atemtherapie sind gut, um das innere Gleichgewicht zu finden. Qigong basiert auf langsamen, kraftvollen Bewegungen; Atemübungen beruhigen das Nervensystem und bauen Stress ab. Hier finden Sie eine tolle Atemübung (Klick: hier zum Link).
  4. Gespräche und Austausch: Der Austausch mit vertrauten Personen oder einem Therapeuten kann zur Entwicklung emotionaler Intelligenz beitragen. Es ist wichtig, über Gefühle zu sprechen, besonders dann, wenn Überforderung auftritt. Gleichzeitig trägt es zum Wohlbefinden bei, mit Freunden über die eigenen Stärken sprechen. Finden Sie mit diesem Stärkentest mehr über sich heraus (klick: hier zum Link).

Emotionale Balance durch Qigong und Atemtherapie

Qigong ist eine jahrtausendealte Praxis, die Körper, Geist und Atem miteinander verbindet. Regelmäßiges Qigong hilft, emotionale Spannungen abzubauen und die geistige Klarheit zu fördern.

Atemtherapie bietet einfache, aber äußerst wirksame Techniken zur Beruhigung des Nervensystems. Eine der bekanntesten Übungen ist die Zwerchfell-Atmung. Sie hilft, Stress zu reduzieren und Kontrolle über die eigenen Emotionen zurückzugewinnen. Atemübungen können überall praktiziert werden; keiner muss sehen, dass wir etwas üben. Am Lagerfeuer, im Büro: überall atmen wir sowieso und daher sind Atemübungen ideal zur Regulation des Nervensystems. Hier finden Sie hilfreiche Hinweise, welche Fehler Sie bei Atemübungen besser vermeiden sollten (klick: zum Link).

Bildlegende: Gemeinschaftserlebnis kann die Mentale Gesundheit stärken.

Wissenschaftliche Quellen

  1. Brackett, M. A., & Salovey, P. (2006). Emotional Intelligence and Its Implications for the Workplace. In The Handbook of Emotional Intelligence (pp. 297–325). Jossey-Bass. Diese Quelle untersucht, wie emotionale Intelligenz die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden fördert und welche positiven Auswirkungen sie auf das berufliche Umfeld hat.
  2. Hochschild, A. R., & Machung, A. (2012). The Second Shift: Working Families and the Revolution in the Home. Penguin Books. Diese Studie zeigt auf, wie emotionale Intelligenz und Stressbewältigung sowohl im Arbeitsleben als auch im Privatleben von Männern eine Schlüsselrolle spielen.
  3. Erster Deutscher Männergesundheitsbericht, Herausgeber: Lothar Weißbach, Verlag: ‎Zuckschwerdt (2010)
  4. Vom Dauerstress zur Depression: Wie Männer mit psychischen Belastungen umgehen und sie besser bewältigen können, A. M. Möller-Leimkühler.

Ein Beispiel aus meiner Praxis: Daniel findet mehr emotionale Balance

Daniel, 35 Jahre alt, arbeitet als erfolgreiche Führungskraft in einem großen Unternehmen. Er stellt hohe Ansprüche an sich selbst. Doch hinter diesem Erfolg verbirgt sich eine zunehmende innere Anspannung. Daniel lebt für seine Arbeit, jeder freie Moment wird genutzt, um mehr zu leisten. Pausen oder entspannte Selbstfürsorge kommen kaum vor. Sein innerer Antreiber lässt keine Pause zu. Er flüstert: „Mach schneller, arbeite mehr.“ Doch der ständige Druck fordert seinen Preis: Schlafprobleme, starkes Schwitzen und Unruhe.

Daniel spricht selten über seine Emotionen; wenn, dann nur oberflächlich. Irgendwie schämt er sich für seine Gefühle. Die tieferen, unterdrückten Gefühle äußern sich aber mit Kopfschmerzen, starkem Schwitzen und zunehmender Reizbarkeit. Seine Beziehungen leiden darunter. Er sagt; 2 Freunde habe er bereits verloren durch seine Gereiztheit.

Nach einem besonders stressigen Arbeitstag ruft Daniel spontan in meiner Praxis an. Im ersten Telefonat wird ihm klar, dass er oft im Kampmodus („Fight-or-Flight“-Modus) lebt. Er ist immer in Bereitschaft, sich selbst anzutreiben. Das ist für jedes Nervensystem ein sehr energieverbrauchender Zustand. In der folgenden Sitzung machen wir sein Stärkenprofil. Er findet dadurch neue Ressourcen.

Parallel beginnt Daniel – unter meiner professionellen Anleitung – Atemübungen und einfache Qigong-Techniken zu praktizieren. Anfangs fällt ihm die Konzentration auf die eigene Atmung schwer. Aber bereits nach einigen Tagen merkt er erste Fortschritte. Durch das bewusste Atmen fühlt er sich geerdet; findet die innere Ruhe, die er lange vermisst hat. Er kann Stress besser abzubauen.

Nach einigen Wochen hat er begonnen, feste Mini-Pausen einzulegen und sich selbst nicht nur nach den äußeren Anforderungen zu richten. Er hört mehr auf das, was sein Körper ihm sagt. „Ich hätte nie gedacht, dass mir die täglichen Atemübungen und gezielte Gespräche so viel helfen könnten. Heute gehe ich Herausforderungen viel ruhiger an. Ich kenne mich jetzt besser und lausche mehr in mich hinwein.“ Daniel, 35 Jahre

Fazit

Wie die Geschichte von Daniel zeigt, kann man jederzeit, mit der Entwicklung emotionaler Intelligenz beginnen und die eigene mentale Gesundheit aktiv fördern. Männer, die ihre Emotionen anerkennen und gesunde Methoden praktizieren, mit Stress umzugehen, sind zufriedener, leistungsfähiger und widerstandsfähiger.

Wagen Sie den ersten Schritt? Dann können wir gemeinsam neue Perspektiven eröffnen!

Wie Daniel können auch Sie lernen, mehr emotionale Intelligenz zu entwickeln. Ich lade Sie ein, in einem kostenlosen Erstgespräch (15 Minuten) herauszufinden, wie ich Sie unterstützen kann.

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Fundierte Quellen für weitere Informationen

  1. Männerbild im Wandel: Hat der Typ Actionheld ausgedient? – ZDFheute
  2. Medizinische Studie besagt: Männer leiden immer mehr unter dem negativen Männerbild, das ihnen die Medien einzuhämmern versuchen
  3. Partnerbeziehungen bei jungen Erwachsenen: Flucht vor der Intimität? | Die Psychotherapie
  4. Jungen in Bildungskontexten. Männlichkeit, Geschlecht und Pädagogik in Kindheit und Jugend
  5. (PDF) Erkundungen zum männlichen Kinderwunsch. Ergebnisse einer psychologischen Interviewstudie mit 30-jährigen ostdeutschen Männern zur Familiengründung
  6. GenNow_Einsamkeit_Daten_06lay.pdf
  7. Ich, einfach rätselhaft! – Wissen – SZ.de
  8. Romantische Beziehungen sind für Männer wichtiger als für Frauen
  9. Microsoft Word – Ergebnisse_Partnerstudie_Arbeitspapierfassung.doc

Bildnachweise:

Junge Menschen: Foto von Dim Hou von Pixabay

Freunde am Feuer: Foto von StockSnap von Pixabay

2 Freunde in der Natur hinter zarten Blüten: Foto von chulmin1700 auf Pixabay

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